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Industrielles Nürnberg

Blecheisenbahnen | | Märklin in Göppingen

Nürnberg hatte mit einer Vielzahl von Spielzeugfabriken einen entscheidenen Anteil an der Verbreitung der Spielzeugbahn bzw. des Blechspielzeugs. Die folgende Adressliste der im Stadtgebiet ansässigen Firmen illustriert dies eindrücklich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Nürnberger Hersteller von Zinnfiguren und Blecheisenbahnen (1840 bis 1940):

  • Johann Andreas Issmayer (JAJ) 1818–1933, Praterstraße 20
    • Eine der ältesten Nürnberger Spielzeugfirmen
    • Keine Direktvermarktung sondern Zulieferer der Großversandhändler
    • Enge Vertriebsbeziehungen zu Bing, Bub und Carette
    • Zunächst ab 1818 wie Matthias Hess in Nürnberg-Sebald (S. 1685 Fischergasse / Am Sand 16)
    • Johann Michael Issmayer übernimmt ab ca. 1835 bis 1878 die Fertigung magnetischer Spielwaaren und Brunnenaufsätze
    • 1861 Johann Andreas Issmayer jun. gründet eigene Spielwaaren-Fabrik - die Firma des Vaters besteht weiter
    • 1871 Praterstraße 20 (Fabrik plastischer Spielwaaren)
    • Fertigung mechanischer Figuren, Rundlaufspiele und Eisenbahnen
    • 1932 Nach dem Konkurs von Bing fehlender Absatzmarkt
    • 1933 Einstellung der Produktion
  • Hess, Matthias (H bzw. M.H.), 1826–1934, Binsengasse 1, Neue Gasse 18, Fabrikstraße 5 (heutige Georg-Strobel-Straße)
    • Eine der ältesten Nürnberger Spielzeugfirmen
    • Zunächst ab 1826 wie Johann Michael Issmayer in Nürnberg Sebald (S. 1204 Ecke Binsengasse 1 / Neue Gasse 18)
    • 1866 übernommen durch Sohn Johann Leonhard Hess (J.L.H.)
    • 1890/91 in der Fabrikstraße 5
    • Bodenläufer, Eisenbahnen, Kutschen, Wasserwerke, Brunnen und später Bodenläufer mit Schwungrad und Uhrwerksbahnen ohne Schienen, Autos, Antriebsmodelle
    • Hess-Roller, Hessmobil, Dynamobil
    • 1934 Einstellung der Produktion
  • Ernst Plank KG (EP) 1866–1996, Hohfederstraße 40
    • um 1900 in der Äußeren Cramer-Klett-Straße 19
    • Erste elektrische Bahn 1882 und Laterna Magica
    • 1930 [zwangsweiser] Verkauf and die Gebr. Schaller
    • Nach 1934 ausschließlich Bau von Heimkinos unter dem Markenamen Noris
  • Jean Schoenner (J.S.) 1875 - 1909, Dammstraße 7
    • “Storchenbein” Lokomotiven und Laterna Magica
    • Ab ca. 1890 in der Dammstraße 7
    • Von 1899 bis 1908 Filalfabrik in der oberen und unteren Wunderschen Mühle in Muggendorf bei Nürnberg
    • 1908 Konkurs, der Maschinenpark wird an Georg Lutz verkauft
    • 1909 stirbt Jean Schoenner
    • Nach dem Konkurs von G. Lutz 1917 wird der Maschinenpark an an J. Falk verkauft, wobei Falk wiederum 1938 an E. Plank verkauft wird
  • Simon Günthermann (S.G., SGAW) gegr. 1877, Äußere Cramer-Klett-Str. 3
    • einer der ersten Hersteller von mech. Blechspielzeug mit Uhrwerken in Nürnberg
  • Georges Carette (G.C.&Co.) 1886–1917, Schillerstr. 5/7
    • Enge Vertriebsbeziehungen zu Bing
    • Vertriebler mit eigener Produktion von hochwertigen “Lehrmitteln” und Zulieferung von darunter angesiedelten Spielwaren von Issmayer, Bub, Krauss, Doll, Falk u.a.
    • Emigration nach Frankreich während des 1ten Weltkriegs 1914
    • Siehe auch unter www.zinnfiguren-bleifiguren.com
  • Josef Falk (JF) 1896–1935, Hadermühle 2/3
    • Ehemaliger Mitarbeiter der Firma Carette
    • Ab etwa 1913 in der Solgerstraße 17/19
    • Ab 1909 Weiterführung der Schoenner Produktion
    • 1921 Ãœbernahme von Uebelacker
    • 1935 Arisierung durch die Gebrüder Schaller (Inhaber der Firma Ernst Plank)
  • Moses Kohnstam (MoKo), 1865–1905, Nürnbergerstr. 56–58, Fürth
    • Fürther Handelshaus, das ungemarkte Pennytoys der Nürnberger und Fürther Hersteller international vermarktete
    • Nach dem 1ten Weltkrieg als Julius Kohnstam Limited in England
    • Kooperation mit Lesney in England und Herstellung der ersten Lesney-Matchbox Autos
    • Deutsches Stammhaus wird im Zuge der Rassengesetze geschlossen
    • Emil Kohnstam als Erbe von Julius Kohnstam stirbt 1958 in England und Lesney erwirbt die Restanteile der Kooperation
  • Ullmann & Engelmann, Fürth, 1866–1919
    • Großwarenhändler von Blechspielzeug und optischen Spielwaren (Bub, Carette, Plank)
  • Joseph Eisenmann (Einco), Fürth, 1881–1940
    • Exporteur von Haushaltswaren mit Dependance in London
    • 1895 Puppen und anderes Spielzeug im Programm
    • 1911 Vertrieb von Heumann Puppen
    • 1912 Londoner Adresse: 46, Basinghall, London, EC
  • August Wahnschaffe, 1857–1982, Josefsplatz 18
    • Manufakturwarenhandlung en gros und en detail
    • Alteingesessene Nürnberger Spielwarenhandlung am Josefsplatz
    • Ab 1932 Wahnschaffe & Munker
    • Der Spielzeugladen in der Nürnberger Innenstadt in der Königstr. 45
    • Ab 1952 in der Ludwigstr. 40
    • Eintrag bei www.zinnfiguren-bleifiguren.com
  • Johann Wolfgang Ammon, 1794–1836, Neutorstraße 6
    • 1811 Johann Wolfgang Ammon stirbt
    • 1812 Seine Witwe Sophia Magdalena Ammon erwirbt S. 333 (Neutorstraße 6)
    • 1823–1825 C. L. Besold arbeitet für Ammon
    • 1826–1832 Ernst Heinrichsen arbeitet für Ammon
  • Christoph Ammon, 1836–1929
    • Christoph Ammon stirbt 1872
    • 1873 Ãœbernahme durch Christian Friedrich Ammon
    • 1876 Gartenstraße 10
    • 1900 Verkauf, Schlotfegergasse 9
    • 1910 Verkauf an Wilhelm Heinrich, Königstraße 130, Fürth
  • Friedrich Ammon, 1901–1930
    • Gostenhofer Hauptstraße 55
  • Carl Ludwig Besold, 1829–1897, Hintere Nägeleinsgasse 19 (heute Nägeleinsplatz)
    • 1835 Hintere Nägeleinsgasse 19
    • 1857 C. L. Besold stirbt
    • 1870 Ãœbernahme durch Johann Andreas Besold
    • Bruder Jean Nikolaus Besold (Flaschnermeister) mit Blechspielwarenfabrikation im selben Haus
    • 1893 Johann Andreas Besold stirbt
    • 1897 Jean Nikolaus Besold stirbt
    • 1898 Verkauf an Otto Bing
  • Ernst Heinrichsen, 1839-dato, Johannisstraße 19
    • 1839 Albrecht-Dürer-Straße 21
    • Kinderspielwaren aus Zinn
    • 1856 Frauentor an der Bahnhofsstraße
    • 1869 Sohn Wilhelm übernimmt
    • Deutsch-französicher Krieg 1870–71 beflügelt das Geschäft
    • Daraufhin Neubezug der Johannisstraße 19
    • 1898 übernimmt Enkel Ernst Wilhelm
    • In den 20er und 30er Jahren wird mittlerweile ein anspruchvoller Sammlerkreis bedient
    • Nach dem Tod Ernst Wilhelms 1938 führen seine drei Töchter das Unternehmen weiter
    • 1980 Wiederbelebung der Firma durch Ehefrau des Ur-Urenkels Brigitte Grobe
    • 1981 Ganghoferstraße 27
    • Siehe auch auf
  • Georg Spenkuch, 1880–1953, Gostenhofer Hauptstraße 59
  • Haffner’s Zinnfiguren 1838–1892, Fürth Nr. 333 (Ecke Schwabacherstraße und Alexanderstraße) - heute Alexanderstraße 1
    • 1865 Mathildenstraße 14, Fürth
    • 1890 Umnummerierung in Mathildenstraße 28, Fürth
  • Johann Haffner’s Nachfolger, 1892–1922
    • Neuer Inhaber Albrecht Städtler
    • 1898 Ãœbernahme durch Otto Bing
      • Betrieb einer Zinnspielwarenfabrik in der Marienstr. 15
      • Verlegung nach Nürnberg in die Reindel-Straße 4
      • Ebenfalls Ãœbernahme von C. L. Besold, Hintere Nägleinsgasse 19
    • 1902 Verkauf an Max Erlanger
    • 1907 Bezug neues Werk in der Bärenschanzstraße 131 (bzw. Fürther Straße 98)
    • 1910 Vertrieb von Produkten (Massefiguren der Marke Triumph) von Curt Ziechner, Eberhardshofstraße 7
    • 1913 Andreas Foerthner (Fürther Straße 99) wird Werkmeister
    • 1920 Gemeinsame Betriebsräume mit Andreas Förtner oHG in der Bärenschanzstraße 131
    • 1922 Andreas Foertner stirbt und die beiden Betriebe werden zusammengelegt
  • Vereinigte Spielwarenfabriken Andreas Förtner und J. Haffner’s Nachfolger Aktiengesellschaft Nürnberg, 1923–1928
  • Trix (engl. TTR) 1928-dato, Bärenschanzstraße 131 und Fürther Straße 98
    • 1929 Erweiterung in die Koberger Straße 15
    • 1930 Eintragung der Marke Trix
    • 1932 Gründung der TRIX LTD in England
    • 1935 Vorstellung der ersten Tischbahn der Spur 00 auf der Frühjahrsmesse Leipzig
    • Arisiert von Ernst Voelk 1938
    • Stephan Bing führt die Firma in England weiter mit dem Markennamen Trix Twin Table Railroad (TTR)
    • Vertrieb in Deutschland unter dem Markennamen Trix Express (Dreileiter Wechselstrom System zum gleichzeitigen Betrieb von 2 Zügen)
    • 1943 Kriegsbedingte Auslagerung der Produktion nach Spalt
    • 1945 Koberger Straße 15 brennt mitsamt allen Plänen und Mustern aus
    • 1949 Wiedergutmachung der Arisierung durch Vergleich
    • 1951 Erstmals Dreizugbetrieb mit Oberleitung und E-Lok E94 möglich
    • 1953 Dreileiter Gleichstrom System
    • 1962 Neues Werk in der Kreulstraße 40
    • 1964 Minitrix (Spurweite N)
    • 1970 Konkurs und Verkauf an die Schildkröt GmBH
    • 1971 Aufkauf durch die Mangold GmBH (Gama)
    • 1992 Umfirmierung durch die Ãœbernahme von Schuco
    • 1997 Ãœbernahme durch Märklin
    • 2009 Insolvenz von Märklin
    • 2013 Einer der Gründer des Spielzeugherstellers Simba-Dickie, Michael Sieber, übernimmt zusammen mit seinem Sohn das Unternehmen Märklin
    • Siehe auch unter trixstadt.de
  • Gebrüder Bing, Nürnberg (GBN) 1863–1909, Marienstraße 15
    • Von Ignatz und Adolf Bing als reines Handelsunternehmen zum Vertrieb von Spiel- und Haushaltswaren gegründet
    • Erstes Ladengeschäft in der Karolinenstraße
    • Ab 1879 erstmals eigene Produktion in der Scheuerlstraße hinter dem Hauptbahnhof
    • Weitere Standorte: Glockenhofstraße 15, Hinterm Bahnhof 17
    • Ab 1892 hat die Firma die folgenden Standorte:
      • Marienstraße 15 (Zentrale)
      • Köhnstraße 37 (Haushaltswaaren)
      • Köhnstraße 26 (Lackirwaaren)
      • Blumenstraße 16 (Spielwaarenlager)
      • Untere Baustraße 16 (Fabrik für Bad- und Toilettenartikel)
    • 1902 Zulieferung von Zinnfiguren von Georg Spenkuch
    • 1906 bezeichnet sich die Firma mit 3000 Angestellten als die “größte Spielwarenfabrik der Welt”
    • 1914 hat die Firma nach eigenen Angaben 5000 Mitarbeiter
  • Bing Werke (BW) 1909–1932, Stephanstraße 49
    • größter Hersteller von Blecheisenbahnen in Nürnberg
    • Firmennachfolger der Gebrüder Bing nach dem Tod des Gründers Adolf Bing
    • 1909 Großer Neubau des Firmensitzes in Nürnberg/Gleishammer südöstlich des Hauptbahnhofes
    • Auch heute noch kann man bei der Einfahrt mit dem Zug nach Nürnberg das imposante Gebäude in der Stephanstraße 49 nicht übersehen. Das Gebäude ist mittlerweile der Hauptsitz der Rüstungsfirma Diehl. Rüstung hat überlebt, Spielzeug leider nicht.
    • Erst 1923 löst die Marke BW die alte Marke GBN ab
    • Der Börsencrash 1929 bringt die amerikanische Vertriebstochter Concentra AG in finanzielle Schieflage
    • 1932 Konkurs wegen Weltwirtschaftskrise
    • Ein reguläres Insolvenzverfahren wurde von den Nationalsozialisten verweigert, daher Abwicklung der Firma und Verkauf der betrieblichen Aktiva
    • Es ist wahrscheinlich, dass damit die jüdischen Besitzer indirekt enteignet werden sollten - später Enteignungen wie die von Falk, Kraus-Fandor, Doll und Distler waren dann schon direkte unverklausulierte Zwangsenteignungen
    • Verkauf der Eisenbahnwerkzeuge an Bub (Spur 0 und Tischbahn), Kraus Fandor (Häuser) und Falk (Dampfmodelle)
    • Verkauf der Modellschiffe an Fleischmann
    • Verkauf der Marke Bing an Fritz Hintermayr (Bing Vergaser)
    • Eingetragen bis 1940 in der Adam-Klein-Straße 141
    • Bis 1950 existierte der Name “Bing Küchen- und Haushaltsgeräte”
    • Siehe auch unter www.zinnfiguren-bleifiguren.com
  • Karl Bub (KBN) 1883–1966, Gostenhofer Hauptstraße 48
    • Zweiter großer Hersteller von Blecheisenbahnen in Nürnberg
    • 1841 Eintritt der Vaters Sigmund Paulus Bub bei Hess
    • 1851 S. P. Bub wird Geschäftsführer bei Hess und schließlich Flaschnermeister
    • 1883 meldet Sohn Karl Bub eigenes Gewerbe an
    • 1887 übernimmt Sohn Karl Bub den Betrieb
    • Ab 1905 Serienproduktion von Eisenbahnen und Zulieferung an Carette
    • 1932/33 Ãœbernahme von Bing Werkzeugen und Tischbahnen
    • Produktionsanlagen und historische Sammlung im Krieg total zerstört
    • Ãœbergangsmäßig in Elsnerstraße 9, danach Okenstraße 22
    • Ab 1947 elektrischen Eisenbahnen in Spur S, die aber keinen Absatz fanden
    • 1966 Endgültige Auflösung
    • Seit 2003 Reproduktion von Blechautos unter dem Markennamen BUB Toys
  • Kraus Fandor (JKCo) - Josef Kraus & Co. 1910–1943, Austrasse 108
    • Dritter großer Hersteller von Blecheisenbahnen in Nürnberg
    • Fandor = Abkürzung der Vornamen der Mutter und Tante des Gründers: Dora and Fanny
    • 1924 Eröffnung des US-Vertriebs unter dem Namen Dorfan
    • 1933 Emigration von J. Kraus aus politischen Gründen
    • US Produktionsende 1934, Vertrieb bis 1936
    • 1938 arisiert von Keim & Co
    • Werk wurde nach der Ausbombung nicht wieder aufgebaut
  • Wilhelm Krauss (WK) 1895–1938, Hochstr. 23
    • Nunnenbeckstr. 18
    • Ab 1901 Mohr & Krauss (MK & Co), Hochstr. 23
    • Ab 1923 Wilhelm Krauss alleiniger Eigentümer (WK)
    • Blechspielzeug und Dampfmaschinen
    • Nicht zu verwechseln mit JKCo
    • 1938 arisiert von Keim & Co
  • Keim & Co (K) 1866–1972, Fürther Straße 188
    • Ehemals Hersteller von Blechemballagen
    • Ãœbernimmt in 1938 Kraus Fandor und Wilhelm Krauss
  • Doll & Co (DC) 1898–1938, Kirchenweg 13 (anfänglich Bergstraße 19)
    • vierter großer Hersteller von Blecheisenbahnen in Nürnberg
    • Arisiert von Fleischmann 1938
JFN-Kirchenweg-13
  • Jean Fleischmann (JFN) 1887-dato, Bielingstraße 23
    • Gegründet 1887 als Jean Fleischman
    • Ab 1898 Firmenname Gebr. Fleischmann
    • Modellschiffe und Magnetartikel
    • Vertrieb über MoKo
    • Ab 1938 durch die Ãœbernahme von Doll auch Eisenbahnen im Kirchenweg 13
    • Ab 2008 ist die Marke eingegliedert unter dem Dach der Roco Modelleisenbahn Holding
  • Karl Arnold (ARNOLD) 1906-dato, Blumenthalstraße 4, Deutschherrenstraße 47 und Gartenstraße 17
    • In der Vorkriegszeit hauptsächlich Herstellung von Schiffsmodellen
    • 1960 Vorstellung der Spurweite N 1:200 (Arnold Rapido)
    • 1997 Ãœbernahme durch die italienische Rivarossi
    • 2004 Verkauf der Marke an die englische Hornby
  • Heinrich Fischer, ca. 1893–1932, Gostenhofer Schulgasse 42
    • Zubehörhersteller
    • Ab 1907 in der Solgerstraße 21
    • Ab 1925 auch Eisenbahnen für den britischen und amerikanischen Markt
  • Johann Distler (JDN) 1904–1962, Austr. 5 / Dammstraße 5–11
    • Ehemals Werkmeister bei Bub
    • Verkauf von Pennytoys über M. Kohnstam
    • 1910 in der Austraße 5
    • 1932 Ãœbernahme von Heinrich Fischer
    • Arisiert von Ernst Voelk 1936
    • 1938 Trix und Distler unter demselben Firmendach
    • Nach dem Krieg hauptsächlich Kaufhausbahnen
    • Anekdote: Die Loknummer 40281 ist die Telefonummer des Nürnberger Kundendienstes (Dank an Dieter Beckh für diese nette Geschichte)
    • 1962 Verkauf nach Belgien
  • Konrad Dressler (KD), 1917–1970, Karlstraße 9, Fürth
    • Vorher Werkmeister bei Götz (Göso) und bei Jean Schoenner in Nürnberg
    • Bis zum Jahre 1937 vorwiegend Pennytoys, also Groschenspielzeug
    • Von 1945 bis 1962 billige Spur 0 Kaufhausbahnen
    • Kooperation mit Beckh bei H0 Plastikbahnen
    • H0 Vertrieb bis 1970 ausschließlich über Quelle GmbH, Fürther Straße 205
  • Heinrich Wimmer (HWN) 1927–1979, Schnieglinger Straße 22–28
    • Vor dem 2.WK in der Julienstr. 22
    • Hauptsächlich billige Kaufhausbahnen in der Nachkriegszeit
    • Wie Kibri auch Zulieferer von Eisenbahnzubehör und Bahnhofsbauten
  • Adolf Schuhmann (AS) 1905–38, Schreyerstraße 5
    • hauptsächlich durch einfache Kaufhausbahnen bekannt
    • hatte aber auch ein anspruchsvolleres Sortiment
    • entgegen einiger Patente zu Dampfmaschinen → kein Vertrieb von Dampfspielzeug
    • und auch keine Metallbaukästen → Verwechslung mit Namensvetter
  • Ottmar Beckh (OB) 1938–1969, Schreyerstraße 5
    • Ãœbernahme von Adolph Schuhmann 1938
    • Nach dem Krieg in 1947 Neubau der zerstörten Hinterhoffabrik in der Marthastraße 25
    • Aufgabe der Firma 1969, da die Spur 0 keinen Profit mehr abwarf und die Anschaffung von neuen H0 Fertigungswerkzeugen zu kostenintensiv gewesen wäre
    • Die Vermietung der Gebäude auf dem Werkgelände war lukrativer als die Herstellung von Spielzeug
  • William Rissmann (WIRI) 1907–1914, Comeniusstraße 4
    • Nachfolger von Martin Ettinger
    • Hersteller von Blechbahnen im Stil von Issmayer
    • In 1910 innovative Produkte wie Pfeifloks und Zahnradbahnen
    • Wird häufig mit Issmayer verwechselt
  • Hugo Rehbach um 1910, Schnieglinger Straße 223
    • Patentierte Einschienenbahn

Weitere Nürnberger Hersteller von Blechspielzeug:

  • Georg Kellermann (CKO) 1910–1979, Austraße 6
    • Lehrjahre bei Bub
    • Meister, Werkleiter und Fertigungsleiter bei Distler
    • 1910 Selbstständigmachung
    • 1914 Umzug in die Bauerngasse 33
    • 1920 Marke CKO
    • 1926 Hessestraße 5–7
    • 1942 Produktionseinstellung, Werkhallen werden im Krieg schwer beschädigt und geplündert
    • 1950 Neuaufbau und Nachproduktion von lithografierten Vorkriegsmodellen
    • 1960 hauptsächlich Herstellung von lackierten Modellautos mit Friktionsantrieb (Rollo-Serie)
    • 1979 Auflösung bzw. Verkauf der alten Fabrikationswerkzeuge und Neufabrikation der CKO Modelle durch Kovap in der Tschechischen Republik
      • Produktion von Replika der CKO Modelle 425++ mit geschlossenen Achslagern ohne durchgehende Achsen
  • Gama (Georg Adam Mangold) 1881-dato, Lange Straße 71 Fürth
    • 1924 Marke GAMA
    • 1980 Ãœbernahme von Schuco
    • 1996 Verkauf an Märklin
  • Schreyer & Co (Schuco) 1912-dato, Fürther Straße 28–32
    • 1912 Erster Firmensitz in der Roonstraße 1
    • Umzüge in die Celtis- und Singerstraße
    • 1924 Marke Schuco
    • 1928 Umzug in die Fürther Straße 28–32 (im Krieg vollständig zerstört, heutiges Datev Gebäude)
    • 1936 Erste Schuco-Autos
    • 1978 Räumung des Betriebsgeländes
    • 1980 Ãœbernahme durch Gama, Lange Straße 71, Fürth
    • 1996 wurden die Marken Trix und Gama an Märklin verkauft und Schuco wurde wieder eigenständig
    • Als sich die Familie Mangold 1999 gänzlich aus dem Spielwarengeschäft zurückzog, wurde Schuco an die Simba-Dickie-Group verkauft
    • Das Firmengelände der Simba-Dickie Group befindet sich in der Werkstraße 1 in Fürth/Stadeln
    • Das Schucomuseum von Dickie Geschäftsführer Heinrich Sieber befindet sich am Marktplatz 17 in Cadolzburg. Dieses kann nur nach Voranmeldung besucht werden. Informationen Donnerstags von 9 bis 18 Uhr unter 09103/7908938.
  • Tipp & Co (Tippco, TCO) 1912–1971, Wurzelbauerstr. 20, ab 1916 Badstraße 1–5
    • Bekannter Hersteller von mechanischem Blechspielzeug, insbesondere Blechautos
    • 1919 Ãœbernahme aller Anteile duch Phillipp Ullmann
    • 1933 Emigration von Ullmann aus politischem Druck nach England
    • Weiterführung durch ehemaligen Direktor Ernst Horn der Bing Werke
    • Ullmann gründet mit Hilfe von W. J. Bassett-Lowke die Firma Mettoy, welche 1956 unter dem Namen Corgi bekannt wird.
    • 1936 Herstellung der “Reichsautobahn” mit KdF-Wagen ein Jahr nach Eröffnung des Vorbilds
    • Durch die Nähe zum Nationalsozialismus produziert TCO während des Krieges als einziger deutscher Hersteller weiter Kriegs- und Propagandaspielzeug wie z.B. die Führerlimousine oder den Eva-Braun-Wagen, was unzweifelhaft eine unrühmliche Zweckentfremdung von Kinderspielzeug darstellt.
    • 1946 Nach vollständiger Zerstörung Wiederaufnahme der Produktion unter der Verwaltung der amerikanischen Besatzungsmacht
    • 1948 Rückgabe an Ullmann
  • Technofix (Gebrüder Einfalt, Neffen Johann Distlers) 1922–1978, Austraße 70
    • 1958 Umzug in die Zweigstraße 11/13
    • 1978 Verkauf der Werkzeuge
  • Max Moschkowitz (MaMo), ca. 1920–1971, Knauerstraße 27
    • Allerlei mechanisches Blechspielzeug
    • Ãœbernahme eines Teils der Technofix Werkzeuge und Nachproduktion mit neuer Litho im Ausland (Ungarn, Russland, Tschechien)
    • Nach 1971 verblieben die Formen im Ausland und die dortigen Firmen stellten weiterhin Auto-, Rangier- oder Achterbahnen (Tobbogan) damit her
  • Gescha (GEbrüdA SCHmid) 1923–1965, Fürther Straße 80a
    • In Folge Kapitalmangels 1963 Vertriebs- und Werbepartnerschaft mit Spielzeughersteller Strenco
    • 1965 Veräußerung an Strenco
  • Strenco (Ludwig Streng & Co) 1954–1971, Hessestraße 13
    • Entstanden durch Zukauf der Firma Hörndlein
    • 1967 Letzte Neuigkeiten
    • 1971 Verkauf an Zulieferer Conrad
    • 1973 Stilllegung der Marken Strenco und Gescha
    • 2004 Reaktivierung der Marke Strenco durch Volker F. Strauss, Inhaber der Firma Strausstoys mit der Nr.1, dem Roboter ST-1
  • Herpa gegründet 1949, Dietenhofen bei Nürnberg
    • Hergenröther Patente
    • Modellbahnzubehör
  • KiCo 1909–1975, Rohledererstr. 13
    • gegr. von Hubert Kienberger
    • nach 1945 HUKI
  • GeLy 1920–1934, Rothenburger Straße 118
    • Gegr. von Georg Levy
    • Zunächst bis 1920 einige Jahre Teilhaber von KiCo/HuKi
    • 1920 Selbstständigmachung
    • 1922: Rothenburger Straße 118
    • 1933: Obere Kanalstraße 25
    • 1934 Auflösung und 1936 Löschung aus dem Handelsregister
    • 1939 Emigration nach England
    • Weiterführung durch Karl Ochs unter dem Namen Nürnberger Blechspielwarenfabrik in der Gertrudstr. 21
  • Nürnberger Blechspielwarenfabrik Nachfolger (NBN) 1939–1971, Gertrudstr. 21
    • Weiterführung der Firma Gely durch den Angestellten Karl Ochs unter dem Namen Nürnberger Blechspielwarenfabrik Nachfahren
    • Zuerst mechanische Enten o.ä. Spielzeug mit Friktionsantrieb
    • Bekannt durch uhrwerksangetriebene Bau- und Hafenkräne (ungemarkt)
    • Schließung in 1971
  • Christian Götz und Sohn (GöSo) 1876–71, Fürth
    • anfangs verschiedene Standorte, u. a. Hirschenstraße 6a, Marienstraße 39, Marienstraße 38, Nürnberger Straße 39 und Maistraße 11 1/2
    • 1906: Umwandlung in eine Spielwarenfabrik und letztmaliger Umzug (Jakobinenstraße 24/26 sowie Dr.-Mack-Straße 32 - 38)
    • Puppenstuben und Blechspielzeug
    • Viele Modelle mit Massefiguren von Hausser Lineol
  • Georg Köhler (GKN) 1932–97, Ritter von Schuh Strasse 6–10
    • Blechtiere und Pennytoys
    • Verwendet vielfach Bühler-Motoren
    • Während des Nationalsozialismus in der Horst Wessel Straße 8
    • Nach dem Krieg in der Äußeren Ziegelgasse 8
  • Johann Phillip Meier (J.M. bzw. J.Ph.M.) 1883–1935, Burgschmietstraße 25
    • Großer Zulieferer von ungemarkten Pennytoys an Moko
    • Ab 1909 in der Burgschmietstraße 25
    • 1935 Verkauf der Werkzeuge an Biller
  • Georg Fischer (GF) 1905–59, Wilhelm-Marx-Str 9/11
    • Schön lithographierte Pennytoys
  • Blomer und Schüler (BS) 1919–1974, Singerplatz
    • 1924 Kirchenweg 71
    • Blechspielzeug und Laufwerke
  • Hammerer und Kühlwein (HK) 1928–60er, Jahnstraße 34/36 Fürth
    • Gegründet 1928 in Nürnberg
    • Blechflugzeuge und anderes Blechspielzeug als Zulieferer von Moses Kohnstam
    • 1936 Ãœbersiedelung nach Fürth
    • 1960er Einstellung der Produktion
  • JNF Neuhierl gegr. 1920 in Nürnberg
    • 1934 Umzug nach Fürth, Waldstr. 90
    • 1969 Carrera Bahn
    • 1972 Umbenennung in Carrera Spielwarenfabrik Neuhierl
    • 1975 Ende der Blechspielzeugproduktion
  • Jean Höfler (JH) 1923-dato, Mathildenstraße in Fürth
    • Das Markenzeichen der Firma beziehungsweise Logo bestand aus den Initialen J und H in einem dreiblättrigen Kleeblatt (dem Stadtwappen der Stadt Fürth)
    • Vorgängerfirma von BIG
    • Vielfältiges Blechspielzeug
    • 1928: Erweiterung und Umzug in die Hardstraße 70
    • 1936: Sohn Johann gründet die Metallspielwarenfabrik Johann Höfler in der Langen Straße 41
      • Marke Jean Höfler wird von Sohn Leonhard weitergeführt
      • Der dritte Sohn Georg gründet in der Karolinenstraße 5 (später Umzug in die Schwabacher Straße 79) eine Firma für Werkzeugbau
    • 1951: Zusammenlegung der Firmen von Georg und Johann in der Erlanger Straße 46/48
    • 1953: Ãœbernahme des Betriebs in der Erlanger Straße 46/48 durch Leonhard Höfler nach Insolvenz von Johann Höfler
    • 1954: Ãœbernahme der Firma durch Johanns Schwiegersohn Ernst A. Bettag. Als Diplomingenieur erkennt er früh die Vorzüge von Kunststoff.
    • 1956: Frühzeitige Umstellung auf Plastik
    • 1960: Umbenamung in big plastic, Johann Höfler
    • 1962: Umbenamung in BIG
    • 1972: Bobby-Car
    • 1974: Play-Big Figuren
    • 2003: Alleininhaber Bettag stirbt
    • Seit 2004 bei der Simba-Dickie-Group
    • Neuerdings bietet Tucher&Walther Replikas von Höfler-Blechspielzeug an
Staudt-Burgstrasse614
  • Georg Leonhard Staudt (St.), 1850–1928, Burgstraße S. N$^o$ 614 (Burgstraße 24, EG)
    • Produziert wurde Spielzeug aus einfachem Weißblech wie Schiffe, Karussels, Figuren und Tiere.
    • 1928 wurde die Firma von Fleischmann übernommen.
  • Hans Eberl (HEN), ca. 1890–1929, Moltkestraße 14
    • Marke EBO
    • Blechtiere und Fahrzeuge
    • Ab 1919 Ladengeschäft in der Johannisstraße 33
    • 1929 Ãœbernommen durch Richard & Co
  • Friedrich Adolf Richter & Co (Anker), 1880–1963
    • Anker Steinbaukästen
    • erstmaliger Waarenzeicheneintrag 1889 in Nürnberg
    • ab 1901 Fabrik in Rudolstadt
    • 1995 Wiederaufnahme der Produktion eines Starterbaukastens

Nürnberger Hersteller von Modelleisenbahnen in der Nachkriegszeit:

  • Billerbahn (B) 1935–1980, Johannisstraße 14R / Olgastr. 20
    • Gegründet 1935 von Hans Biller, einem ehemaligen Mitarbeiter der Bing-Werke
    • Zunächst Fertigung von uhrwerksgetriebenem Blechspielzeug
    • Ab 1948 Fertigung von Blecheisenbahnen nach dem Vorbild der Feld- und Trümmerbahnen in Baugröße 0e (Spurweite 16,5 mm)
    • 1950 Umzug in die Praterstraße 9 → Leitung Johann Biller
    • 1977 Zahlungsunfähigkeit, letzter Standort in der Neumeyerstrasse 74
    • 1980 Löschung der Firma
  • Ernst Lehmann (EPL bzw. LGB) 1881–2007, Saganer Straße 1–5
    • Gegründet 1881 durch Ernst Paul Lehmann in Brandenburg
    • Produziert wurden Flugzeuge, Zeppeline, Autos und Motorräder mit ausgefeilter Mechanik und humorvollem Design wie z.B. Kletteraffen, störrische Esel oder Tanzmatrosen
    • Nach dem Tod Ernst Paul Lehmanns 1934 übernimmt der Vetter Johannes Richter
    • Enteignung 1948 in der DDR
    • 1950 Neugründung in Nürnberg
    • Erster Firmensitz von 1950 bis 1965 in der Rosenaustraße 5
    • Ab 1959 neue Werkstätte in der Saganer Straße 1–5 in Nürnberg Altenfurt
    • 1968 Vorstellung der Lehmann Großbahn bzw. Gartenbahn (LGB) auf der Spielwarenmesse Nürnberg (demonstrativer Betrieb draußen im Schneetreiben)
    • Ãœbernahme 2007 durch Märklin und Verlagerung in die Witschelstraße 104
    • Schließung des Werks in Nürnberg Altenfurt und Produktion in Ungarn
  • Friedrich Beck 1949–55, Fürth
    • Erstsitz 1949 in der Adam-Klein Straße, Nürnberg
    • Danach im Kleinreuther Weg 43, Fürth
    • Billige Nachkriegskaufhausbahnen
  • Georg Grötsch KG (GGF, GGN) ca. 1952–78, Kleinreuther Weg 43
    • Fertigung von Blechspielzeug und einfachen Blecheisenbahnen zuerst in Nürnberg (GGN) und ab ca. 1956 in Fürth (GGF) in der Höfener Straße 66
    • Zunächst bis 1955 Teilhaber von Friedrich Beck
    • Nach deren Auflösung Selbstständigkeit
    • “Billige” Nachkriegskaufhausbahnen aus Plastik
  • Hamo (Alfred Hannemann Modellbau) 1952–1966
    • 1951 Herr Dörfler als Inhaber der Firma FEMO (und als Inhaber eines heute noch existierenden Modellbahnladens gleichen Namens) stellt auf der Nürnberger Spielwarenmesse ein eigenes H0-Sortiment vor, das aber trotz überragender Resonanz aufgrund fehlender Marketingkapazitäten nicht zu den erhofften Aufträgen führt.
    • 1952 Hamo übernimmt die Werkzeuge der Firma FEMO (in Feucht bei Nürnberg)
    • 1953 Neuvorstellung des überarbeiteten H0-Programms auf der Nürnberger Spielwarenmesse
    • 1962 Erste Zusammenarbeit mit Märklin bei der E44
    • 1966 Ãœbernahme durch Märklin
  • Liliput 1947 gegründet in Wien
    • Seit 1992 Sitz in Altdorf bei Nürnberg

Sonstige Nürnberger Firmen im weiteren Zusammenhang mit Blechspielzeug:

  • Gebrüder Bühler Laufwerkefabrik 1855-dato, Körnerstraße 141–143
    • Gegründet 1855 als Uhrenmanufaktur durch die Brüder Adolf und Karl Heinrich Bühler in Triberg im Schwarzwald
    • 1925 Umzug nach Nürnberg
    • 1998 Umbenennung in Bühler Motor mit Sitz in der Anne-Frank-Str. 33–35, 90459 Nürnberg
    • Damals Zulieferer von Uhrwerksmotoren für viele Nürnberger Spielzeughersteller
    • Heutzutage Produktion von Faulhaber bzw. Bühler Glockenankermotoren
  • C. Balmberger 1882–1980, Fürther Straße 199
    • Münzprägeanstalt für Kinderspielgeld bis 1972
  • Nürnberger Metallschraubenfabrik und Facondreherei Carl Göbel 1889–1967, Imhoffstraße 1
    • Erste Schraubenfabrik Bayerns: Nürnberger Schraubenfabrik und Elektrowerk (N.S.F)
    • 1908 Errichtung der Schraubenfabrik in der Mendelstraße 9
    • 1910 Errichtung des Fabrikhochhauses Mendelstraße 11
    • 1912 zusätzlich Erwerb von Mendelstraße 7
    • 1923 Herstellung von Radiozubehörteilen, 1927 Auslagerung in die Obere Kanalstraße
    • 1938 Enteignung der jüdischen Besitzer
    • Zerstört am 21.2.1945
    • 1950 Fürther Straße 101a (Neubau in der Paumgartnerstraße)
    • 1960 Fusion mit der Gutehoffnungshütte
    • 1967 Verlagerung nach Schwerte an der Ruhr
  • Johann Wilhelm Spaeth – Spaeth & Co. 1820–1970
    • Bau des “Adlers” in den Werkhallen der Hammermühle am Dutzendteich
    • Auch am Bau des Ludwigkanals 1842 war Spaeth maßgeblich beteiligt. Wilhelm Spaeth konstruierte eigens einen dampfgetriebenen Schaufelbagger, der beim Dörlbacher Einschnitt zum Einsatz kam, wo ein 1000 m langer und 16 m breiter Einschnitt gegraben werden musste.
  • Pinselfabrik Sterna, Hochstraße 33 (Rückgebäude)
    • Vielfältiges Angebot an Pinseln für die Nürnberger Spielzeugindustrie für die Bemalung von Zinnfiguren, Blechspielzeug, Puppenstuben, Services etc.
  • VeDeS (Verein Deutscher Spielwaren), 1904-dato, Moltkestraße 15
    • Gegründet in Leipzig 1904
    • 1918: In der Fürther Straße 2 wird ein Einkaufshaus eröffnet
    • 1925: Erstmals Katalogverkauf
    • 1929: Umzug der Zentrale nach Nürnberg in das neue Sortimentshaus mit der größten deutschen Spielzeugschau in der Moltkestraße 15
    • 1943: Am 15.April erlässt die Regierung ein uneingeschränktes Verbot der Spielzeugfertigung
    • 1943: Ausgebombt, übergangsweise in der Blumenstraße 2 in Fürth und in der Frommanstraße 19, St. Johannis
    • 1949: Wiederaufbau der Zentrale
    • 1950: Mitgründung der Nürnberger Spielwarenmesse
    • 1964: Neubau des Zentrallagers in der Altenberger Straße, heute Sigmundstraße 200
    • 1965: Das neue Logo „Vedes-Schiff“ kreiert und löste den “Tannenbaum mit drei Kerzen” ab. Außerdem wurde der Begriff „Vedes-Fachgeschäft für Spiel + Freizeit“ installiert und verwendet.
    • 1969: Der SPIELZEUG-RING wird gegründet und 311 Fachhändler schließen sich der Gemeinschaft an. Das neue Lagerhaus der Intercontor mit 6.000 qm Nutzfläche, Gleisanschluss und LKW-Verkehrsflächen wird in der Gebersdorferstraße 180 in Betrieb genommen.
    • 1974: Die Preisbindung fällt
    • 2003: Verkauf der Immobilie in der Sigmundstraße 200, heute Semikron Werkgelände
    • 2004: Die VEDES Gruppe feiert zwei große Jubiläen - 100 Jahre VEDES und 35 Jahre SPIELZEUG-RING. Im Sommer ziehen Zentrale und Logistik innerhalb Nürnbergs auf das ehemalige Grundig-Areal, Beuthener Straße 43, Gebersdorf.
    • Ausführliche Historie auf den hervorragenden Seiten von Bernhard J. Schwarz
  • Dörfler, Färberstr. 34, 1920-dato
    • Der Eisenbahnladen in der Nürnberger Innenstadt
  • Ferdinand Schmidt, 1860–1909, Burgstraße S. N$^o$ 614, 1. OG
    • Photograph
    • Bekannt durch seine jahrzehntelangen Photographien von Nürnberger Szenen

Zirndorfer Blechspielzeughersteller:

  • Michael Seidel (MS) 1881–1982, Bahnhofstr. 32
  • Martin Fuchs (MFZ) gegründet 1919, Heimgartenstr. 16
  • Lorenz Bolz, Schützenstr. 11
  • Hans Prottengeier (HPZ)
  • Karl Rohrseitz (KRZ), Nürnbergerstr. 23
  • Hans Ruff (HRZ)
  • Fritz Wünnerlein (WüCo)
  • Georg Zimmermann (ZZ)
  • Johann Schopper
  • Max Streng, Nürnbergerstr. 25
  • Hans Uhlherr, Herrleinstr. 4
  • M. Vlasek, Klapferstr. 2
  • Fritz Winnerlein, Bogenstr. 8
  • Geobra (Playmobil), Georg Brandstätter 1974-dato, Fürtherstr. 33

Anmerkung: Verifikation der Adressen durch lokale Adressbücher der Jahre 1936 bis 1950. Sachdienliche Hinweise in Bezug auf Adressirrtümer oder Ergänzungen nimmt die Außenstelle Himpfelshof der Blechspielzeugdirektion Nürnberg unter der folgenden Nummer entgegen: snroettg at gmail dot com. Eine genaue Adressliste aller Nürnberger Blecheisenbahnfabrikanten gibt es hier.

Entwicklung der Spielzeugproduktion in Nürnberg

Seit dem frühen Mittelalter war Nürnberg eine florierende Handwerkerstadt. In Nürnberg wurde 1390/91 die erste Papiermühle Deutschlands in Betrieb genommen. Um 1800 bestanden in Nürnberg und seinem Territorium elf Papiermühlen. Schon bald nach der Erfindung des Buchdrucks zählte Nürnberg zu den führenden Druckerstädten im Reich. Von 1380 bis ins 19. Jahrhundert war Nürnberg einer der bedeutendsten Orte der Spielkartenproduktion. Viele Qualitätsprodukte der Nürnberger Handwerker wurden im 19. Jahrhundert in industrielle Fertigung überführt wie Zirkel und Reisszeuge, Bleistifte oder Lebkuchen, aus dem leistungsstarken Handwerk der reichsstädtischen Kunstdrechsler und Metalldreher entwickelte sich die Nürnberger Spielwarenindustrie. Die Produkte wurden mit reisenden Händlern auf Jahrmärkten bis ins ferne Ausland vertrieben, so dass sich der Spruch “Nürnberger Tand geht durch alle Land” für die Umtriebigkeit der Nürnberger Spielwarenhersteller stand.

In Nürnberg und Fürth etablierten sich im späten Mittelalter hochspezialisierte Handwerksberufe. Es war z.B. üblich, dass eine Mühle nur Weißmehl und die andere nur Roggenmehl verarbeitete und dadurch einen Wissensvorsprung vor anderen Wettbewerbern hatte. Die Stadt Nürnberg versuchte diesen Vorsprung durch die Sperre von einer Vielzahl von Handwerksberufen wie z.B. Kompassmacher, Goldspinner, Leonische Drahtzieher, Messingbrenner und -schlager, Brillenmacher, Schellenmacher, Schermesserer, Sanduhrmacher oder Trompetenmacher aufrechtzuerhalten. Dies bedeutete, dass Werkzeuge nicht außerhalb Nürnbergs gehandelt werden durften und die Meister und Gesellen nicht aus Nürnberg wegziehen durften.

Bereits im 18ten Jahrhundert hatten viele Spielwarenhändler ihren Firmensitz in Nürnberg und vertrieben Produkte aus abgelegenen Regionen (z.B. Holzspielzeug aus dem Erzgebirge). Um 1750 siedelten sich Zinnfiguren-Hersteller an, die die Spielzeugmachertradition der „Dockenmacher“ (Puppenmacher) des Mittelalters fortsetzten.

Mit der Abschaffung der Zunftordung und der Einführung der Gewerbefreiheit 1861 in Bayern ergab sich eine Liberalisierung der Handwerksberufe, die eine wichtige Voraussetzung für die mehrstufigen Fertigungsabläufe in Fabriken war.

Die nun künstlerisch freien Handwerksbetriebe brachten im gegenseitigen Wettbewerb immer feinere Spielwaren und immer detailliertere Zinnfiguren auf den Markt. Mit dem Beginn der Industrialisierung um 1850 enstanden auch die ersten blechverarbeitenden Betriebe. Diese fertigten neben allerlei Miniaturen für Puppenstuben auch Schiffsmodelle und die ersten noch unmotorisierten Schaumodelle von Eisenbahnen, deren Ära in Nürnberg ab 1835 mit dem “Adler” ihren Anfang nahm. Diese bezeichnete man als Bodenläufer, da sie noch nicht auf Schienen liefen.

Im ausgehenden 18ten Jahrhundert wurden die Modelle schließlich durch den Einbau von Uhrwerken und Echtdampfantrieben als Spielzeug für die betuchten Bürger interessant. Anfänglich noch in Handarbeit zusammengelötet und lackiert erfolgte zu Anfang des 19ten Jahrhunderts dann die Großserienproduktion mit Stanzwerkzeugen, Blechverlaschung und Lithographietechnik. Schließlich wurden um 1925 auch die ersten elektrischen Lokomotiven zu erschwinglichen Preisen u.a. durch die Firma Märklin hergestellt, die eine der wenigen nicht in Nürnberg ansässigen Firmen war.

Im 21ten Jahhundert ist von der ehemaligen Vielfalt der Modellbahnhersteller kein einziges in Nürnberg produzierendes Unternehmen mehr übrig geblieben. Einzig die Zulieferfirma Bühler hat mit ihren Glockenankermotoren bis heute in der Produktionskette der Modellbahnen überlebt, wenngleich sie ihr Hauptgeschäftsfeld mittlerweile in der Automobilbranche hat. In Fürth ist jedoch zumindestens der Name Märklin als Geschäftsfeld der Simba-Dickie Group ansässig.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen oben aufgeführten Herstellern gibt es auf:

Zur Identifizierung der verschiedenen Marken der einzelnen Hersteller sei die folgende Seite empfohlen:

Zur Identifizierung von Verlagslogos:

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