Die Blecheisenbahn

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Die Zugkraft einer Lok hatten wir bereits über den Haftreibungskoeffizienten abgeschätzt. In der Praxis spielt aber auch der Zustand der Gleise eine Rolle, so dass ich den theoretischen Wert anhand einer praktischen Messung überprüfen wollte.

Dazu basteln wir uns eine sogenannte Reiswaage. D.h. man bastelt sich eine schiefe Ebene mit einem Brett und einem geraden Gleisabschnitt und stellt die Lok mit ein paar offenen Güterwagen darauf. Dann misst man die Neigung und füllt in die Güterwagen solange Reis, bis die Lok von alleine das Rutschen anfängt. Man benötigt etwa soviel Ballast wie die Lok schwer ist.

Bei einem Versuchaufbau mit einer R66/12920 und zwei 1761 Waggons, fing die Lok bei einer Schräge von 6 Grad und einer angehängten Last L von insgesamt 895g (Tender+Wagen+Ballast) das Rutschen an.

Damit berechnet sich die Zugkraft Z einer R66/12920 zu:

Für eine R66/12910 ergaben sich 710g Anhängelast und die folgende Zugkraft:

Nun sollte der Haftreibungskoeffizient, d.h. die Zugkraft pro Lokgewicht, in etwa konstant sein.

Es ergeben sich für die R66/12920 mit Stahlrädern ein Koeffizient von 0.205 und für eine R66/12910 mit Zinkdruckgußrädern ein Koeffizient von 0.208.

In guter Näherung haben wir damit nun den Haftreibungskoeffizienten von Spur 0 Loks auf Blechgleisen zu 0.2 bestimmt.

Bei der Gelegenheit wollte ich auch die Zugkraft auf dem H0 Gleis überprüfen. Dazu habe ich einfach eine T800 mit 2 D-Zugwagen auf die schiefe Ebene gestellt und die Ebene solange angehoben, bis die Lok das Rutschen anfing. Bei 11 Grad war Schluß.

Für eine T800 ergibt sich damit die folgende Zugkraft:

Und ein Haftreibungskoeffizient für H0 Gußloks von sage und schreibe 0.3.

Das ist erstaunlich viel, aber eine T800 ist ja auch eine Gußlok mit einem sehr hohen Gewicht für die Größe.