Lionel Gauge 0
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Wie schaut es nun mit der KompatibilitÀt von Lionel Gleisen der Spur 0 und MÀrklin Gleisen derselben Spur aus?
Prinzipiell gibt es Nachbaugleise von MTH bzw. Atlas, die dem Modellgleis 3630 von MĂ€rklin exakt nachempfunden sind, so dass man auf seinen MĂ€rklin-Modellgleisen auch alle Dreileiter-Lokomotiven von Lionel fahren lassen kann.
Bei den MĂ€rklin-Blechgleisen ist es allerdings nicht ganz so einfach. Die Kurvenradien von MĂ€rklin 3620 Gleisen sind zwar prinzipiell auch von Lionel Loks (mit Ausnahme der groĂen Berkshire 2–8−4 Typen) befahrbar. Aber wenn die Gleise nicht ganz gerade sind, also z.B. stellenweise etwas eingetreten sind, kommt es hĂ€ufiger zu Kontaktaussetzern der Rollenabnehmer, wo die Originalschleifer von MĂ€rklin noch keine Probleme haben. Auf einwandfreiem MĂ€rklin-Gleismaterial kann man Lionel Loks aber problemlos fahren:
Was die Lionel Postwar-Lokomotiven allerdings gar nicht mögen, sind die Blechkreuzungen von MÀrklin. Dort kommt es so gut wie immer zum Entgleisen der 4-achsigen Tender.
Man kann jede Art von Wechselstrom-Trafo mit 20V verwenden. Die alten 20V Trafos von MĂ€rklin sind also kompatibel zu Lionel.
Neuartige Gleichstrom-Trafos mit 20V können ebenfalls verwendet werden. Ein Richtungswechsel ĂŒber die GleichstrompolaritĂ€t findet in diesem Fall natĂŒrlich nicht statt. Allerdings sollte man keine Tender mit Pfeiffunktion einsetzen. Hier wĂŒrde die Pfeife permanent erklingen, da sie durch eine Gleichstromkomponente ĂŒber der Wechselspannung aktiviert wird. Bei Lionel Lokomotiven der “E” Serie kann es durch den Gleichstrombetrieb auch dazu kommen, dass die E-Schaltung, die funktionell weitestgehend der 66er-Schaltung von MĂ€rklin entspricht, unzuverlĂ€ssig arbeitet.
Wie bei den MÀrklin Lokomotiven ist ein Richtungswechsel durch die Umpolung der Gleichspannung nur durch einen entsprechenden Umbau möglich. Dies ist aber in den seltensten FÀllen notwendig, da die E-Schaltung von Lionel in der Regel viel zuverlÀssiger arbeitet als die von MÀrklin.
Wenn man die Pfeiffunktion eines Lionel Tenders benutzen will, so muĂ eine Gleichstromkomponente von 0.7–1.5V ĂŒber der Wechselspannung liegen. Dies kann man z.B. durch den Einsatz eines “Lionel Whistle Controllers” erreichen, der zwischen Wechselstromquelle und Gleise geschaltet wird.
Zum Beispiel kann man den Whistle Controller Nr. 67 fĂŒr O-Gauge oder Nr. 66 fĂŒr Std-Gauge verwenden, die es in den USA gebraucht sehr gĂŒnstig gibt. Diese Controller enthalten eine Selenzelle, die aufgrund des Alters die Funktion hĂ€ufig verloren hat. Ob der Controller noch funktioniert, kann man daran erkennen, dass bei gedrĂŒckter Pfeiftaste (Taste links) ein Widerstand von ca. 1–2 Ohm am Eingang messbar ist. Bei zusĂ€tzlich gedrĂŒckter Pfeifstandtaste (linke und rechte Taste) sollte ein Widerstand von ca. 2–3 Ohm messbar sein. Falls dem nicht so ist, so ĂŒberbrĂŒckt man die Selenzelle durch eine Diode (80V, 3A) wie auf den folgenden Bildern erkennbar ist:
Die Diode wird jeweils an die freie Lasche der Selenzelle und an die Lochung des Eisenwinkels angelötet (im rechten Bild rechts oben).