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Gleichstrom

Vorkriegstrafos | | 70er-Schaltung

Die 66er-Schaltung der Spur 0 Loks benötigt 20V Spannung auf der ersten Schaltstufe des Trafos, damit das Schaltrelais immer zuverlässig anzieht.

Den Wechselstrom Trafos, die heutzutage für den Spielbetrieb benutzt werden, fehlt diese Schaltstufe, so dass die 66er Schaltung eigentlich nicht mit modernen Trafos sondern nur mit den alten schwarzen Trafos der Serie 13474 (bzw. der Vorgängerserie 13464) bis 1937 zusammenspielt.

Daher ist es sinnvoll, die Märklin-Loks mit der 66er-Schaltung auf Gleichstrom umzubauen. Dabei wird das Umschalten der Fahrtrichtung mit dem Einbau eines modernen Gleichrichters gelöst. Eine positive Spannung läßt den Zug vorwärts fahren, eine negative Spannung entsprechend rückwärts.

Für den Umbau werden einfach die ersten drei Leitungen eines Brückengleichrichters vor die 3 Schaltpole des Relais der 66er-Schaltung geklemmt und die verbleibende vierte Leitung an die Gehäusemasse, d.h. an die Befestigungsschraube des Abdeckbleches angeschlossen.

Eine detaillierte Anleitung zum Umbau gibt es hier.

Dieser Umbau ist zerstörungsfrei und kann jederzeit wieder rückgängig gemacht werden. Er ist daher für den Spielbetrieb absolut empfehlenswert. Anstelle von Wechselstromtrafos kommen dann aber natürlich Gleichstromtrafos zum Einsatz.

LGB-50080 Titan-807

Da es von Märklin nur Wechselstromtrafos gibt, bedient man sich folgender Gleichstrom-Trafomodelle der Konkurrenz:

  • LGB 50080 (22V, 1A)
  • Titan 807 bzw. 817 (16V, 2.25A)
  • Titan 818 (20V, 1.25/1.75A)

Alle obigen Gleichstromtrafos gibt es gebraucht auf ebay. Der LGB Trafo 50080 hat genügend Leistungsreserven, wird relativ häufig und günstig auf ebay angeboten und ist daher ingesamt der “Testsieger”.

Wenn man lange Züge mit großen Loks fahren will, ist ein Trafo mit 2A nicht verkehrt. Ich persönlich benötige diese Leistungsreserven eher selten, da ich hauptsächlich R66er Loks fahre. Für diese ist schon der LGB 50080 mehr als ausreichend.

Wenn man mehr Leistung benötigt, ist es insgesamt am praktischsten, sich ein regelbares Labornetzteil zu besorgen, z.B. mit 30–40V DC und 5A. Auf ebay gibt es häufiger die sog. “Gossen Konstanter” für wenig Geld. Damit kann man auch Starkstromloks aus der Ära von vor 1927 betreiben, für die in der Regel 30–40V DC ausreichen.

Ausnahmen von 60–80V bestätigen die Regel. In letzterem Fall sind besondere Vorsichtsmaßnahmen Pflicht. Ein Labornetzteil hat zwar den Vorteil der galvanischen Trennung, so dass ein Stromschlag nicht mehr genauso gemeingefährlich wie annodazumal ist, aber alles oberhalb von 40V ist ernst zu nehmen und nach heutigen Maßstäben kein Spielzeug und gehört daher auch nicht in die Nähe von Kindern.

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