70er-Schaltung
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Die 70er-Schaltung von Märklin nahm das Prinzip des Gleichstrombetriebs vorneweg. Der Unterschied besteht darin, dass kein Brückengleichrichter mit Halbleiterdioden vor die 66er Schaltung geschaltet wird, sondern dass zwei Selengleichrichter den E70 Motor versorgen.
Die 70er Schaltung für Spur 0 bzw. die verwandte 700er-Schaltung für Spur 00 wurde ab 1935 in Loks mit der Anfangsbezeichnung E70 wie z.B. der E70/12920 verbaut. Nach dem 2ten Weltkrieg wurden nur noch Loks mit der 66er-Schaltung angeboten.
Bei der 70er-Schaltung weist der Motor zwei gegenläufige Statorwicklungen auf. Liegt eine positive Spannung an, so schaltet eine Selenzelle die dazugehörige Statorwicklung des Motors frei und die Lok fährt vorwärts. Liegt eine negative Spannung an, so schaltet die andere gegenpolige Selenzelle die andere Statorwicklung frei. Durch die gegenläufige Wicklung der Feldspule wird das Magnetfeld umgepolt. D.h. der Motor dreht sich in die andere Richtung und die Lok fährt rückwärts. Genial einfach.
Der dafür benötigte Gleichstrom wurde mit Hilfe des Schaltapparates 13374N erzeugt, der von einem Trafo 13475 (wie Trafo 13474 jedoch ohne Stufenschalter) gespeist wurde. Im Schaltapparat kamen Selengleichrichter in Brückenschaltung zum Einsatz. Mit dem roten Schaltknopf ließ sich die Polung verändern, d.h. zwischen vorwärts und rückwarts umschalten. An den Gleichrichter wurde der 7-stufige Fahrtregler 13472N angeschlossen.
Die Motoren der 66er Loks besitzen leider keine doppelte sondern nur eine einfache Statorwicklung. Deswegen kommt man beim Umbau auf Gleichstrom nicht mit zwei Dioden aus, sondern muss anstelle dessen 4 Dioden in Brückenschaltung vor die 66er-Schaltung klemmen. Ansonsten ist das Prinzip dasselbe.