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Lionel erfindet den Dampf neu

Lionel Richtpreise | | Ives

Lionel war der erste Hersteller, der aus seinen Dampflokomotiven echten Dampf aufsteigen ließ. Der allererste Versuch erfolgte im Jahr 1946 mit Tabletten aus Ammoniomnitrat. Beim Erhitzen zerfließt dieses Salz und verdampft bei 170 Grad Celsius. Wenn der Dampf aus dem Schorsstein in die kalte Umgebungsluft tritt, kondensiert das Salz wieder zu feinen Tröpfchen, die einen Nebeleffekt erzeugen. Der Dampf von Modelleisenbahnen ist also kein richtiger Dampf sondern ein Nebel, der durch die Lichtstreuung der Nebeltröpfchen weiße Wolken erzeugt. Beim echten Wasserdampf tritt derselbe Effekt an kondensierten Wassertröpfchen auf.

Das Ammoniumnitrat hatte jedoch sehr korrosive und explosive Eigenschaften, so dass man nach Ersatzstoffen Ausschau hielt aber lange nicht fündig wurde. Im Jahre 1947 explodierte zudem ein Frachtschiff, das 2300 Tonnen Ammoniumnitrat geladen hatte, im Hafen von Galveston Bay, Texas. Dabei wurde eine Flutwelle von 5 Metern erzeugt, zwei Flugzeuge zum Absturz gebracht und 500 Menschen verloren ihr Leben und mehr als 5000 ihre Häuser. Nach dieser landesweiten Katastrophe fand man schließlich mit Meta-Terphenyl eine Substanz die im kalten Zustand wachsartig war (ein sog. Kolloid-Wachs) und im erhitzten Zustand ebenfalls verdampfte und zu weißen Nebelwolken kondensierte. Die genaue Zusammensetzung der Substanz wurde bis in die 70er Jahre geheimgehalten.

Heutztage setzt man flüssige Dampföle ein. Diese bestehen zu einem großen Teil aus gereinigtem Leuchtpetroleum. Diesem setzt man verschiedene mehrwertige Alkohole bzw. ätherische Öle zu, um den Siedepunkt zu verringern. Die Dampfbildung wird durch einen kleinen Anteil von Paraffinöl verstärkt.

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